Stefan Zweig

»Erst wenn die Nacht fällt«

Politische Essays und Reden 1932 - 1942

UNBEKANNTE TEXTE

Herausgeber: Klaus Gräbner und Erich Schirhuber

2016, 128 Seiten, Halbleinen mit Lesebändchen
22.90 € (A), 22.30 € (D)
ISBN: 978-3-903059-10-8
Erhältlich als E-Book: Link

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Buchinfo

DER POLITISCHE STEFAN ZWEIG!

„Dieses Schweigen, dieses furchtbare,
undurchdringbare, endlose Schweigen,
ich höre es bei Nacht, ich höre es am Tag,
es erfüllt mein Ohr und meine Seele mit
seinem unbeschreiblichen Schrecken.“

Viel zu wenig beachtet wurde bislang, dass Stefan Zweig, der Verfasser sensibler Erzählungen, mit ungeheurem Engagement Anteil an den politischen Themen seiner Zeit nahm: der Einigung Europas und den Gefahren, die nach dem Ersten Weltkrieg heraufzogen.
Überzeugt vom „Geiste der Humanität“ schreibt er mit unerschütterlicher Hoffnung gegen den Zerfall Europas an, appelliert flammend an die Vernunft, bringt engagierte Vorschläge -, schließlich befällt auch ihn das Gefühl der Hilflosigkeit …
Plastischer als viele Geschichtsbücher kündet das Buch – getragen durch Zweigs brillanten Stil und seine Tiefgründigkeit – von diesen bitteren Jahren. Zugleich könnten seine Gedanken zur europäischen Einheit gerade in der heutigen krisengeschüttelten Zeit Gewicht bekommen.

 

Durch dieses Buch fällt ein neues Licht auf Stefan Zweig – und durch diese sensationelle Lektüre ein besonderes auf unsere Geschichte und unsere Zukunft.

Medienecho

Vorgestellt von Rotraut Schöberl in Café Puls (Puls 4) am 23. Mai 2917

(http://www.puls4.com/cafepuls/Videos/beitraege/Cafe-Puls-Buchexpertin-Rotraut-Schoeberl-versorgt-uns-wieder-mit-brillantem-Lesestoff.-525254)

 

„Die jetzt erstmals veröffentlichten Vorträge, Manifeste und Aufzeichnungen aus den Jahren 1932 bis 1942, dem Todesjahr Zweigs, dokumentieren eindrucksvoll, wie sehr sich Zweig als Anwalt der Humanität und des  ‚alten Europa‘ verstand und wie engagiert und wortmächtig er für beides öffentlich eintrat. […] Eine erstaunliche Neuentdeckung und eine lesenswerte Ergänzung des erzählerischen Werkes.“

Ronald Schneider, EKZ, 5. Dezember 2016

 

„Diese Essays und Reden zeigen den großen Humanisten Stefan Zweig in einer Zeit auch persönlicher Bitternis und Verzweiflung als empathischen Zeitgenossen und tiefgründigen Denker und Mahner –  und nebenbei auch noch als großen Stilisten.“

Georg Pichler, Bücherschau, 31. Oktober 2016

 

Eine kleine literarisch Sensation

„Denn hier wird nicht der melancholische Zeitzeuge der Welt von gestern, der sensible Erzähler und feinsinnige Menschenkenner zitiert, sondern der politisch denkende Stefan Zweig, der die bösen Zeichen der Zeit erkannte, der sich für die ab 1933 in Deutschland und Österreich immer mehr bedrängten Juden einsetzte und überzeugt vom Geiste der Humanität leidenschaftlich gegen den Zerfall Europas anschrieb. In Zeiten wachsenden Misstrauens gegen Europa sind diese Texte von ungeahnter Aktualität.“

Ursula Kammersberger, Buchtipp in: Neues Volksblatt, 6. Oktober 2016

 

1936 hielt Stefan Zweig in Rio de Janeiro eine Rede über ‚Die geistige Einheit Europas‘. Mit knapp 30 Seiten ist sie der mit Abstand umfänglichste der hier versammelten Texte und mutet in ihrer Intention, „zur moralischen Einheit der Welt“ beizutragen, so aktuell wie anachronistisch an.“

Klaus Nüchtern, Falter, 5. Oktober 2016

 

„Das grosse Verdienst des schmalen, in der Edition Roesner erschienenen Bändchens ist, eine bisher weniger bekannte Dimension in Stefan Zweigs Schaffen zugänglich zu machen; es sind bisher unveröffentlichte oder nicht mehr zugängliche Reden und Vorträge, auch Entwürfe zu Vorträgen, die durch die Arbeit der Herausgeber wieder lesbar sind. Zweig selbst lässt sich in diesem Buch als zweifelnden, fast verzweifelnden Helden einer griechischen Tragödie verstehen, der partout keinen Ausgang findet und überzeugt ist, dass die Zukunft den Untergang bedeutet, dass er in einer barbarischen Zeit lebe. Die Vorträge stammen aus den Dreissigerjahren bis hin zu Stefan Zweigs Tod im Februar 1942, bewunderungswürdig sind Stil und intellektuelle Prägnanz des im Exil schon fast Verstummten, Verzweifelten.“

Bernd Schuchter, David, Oktober 2016

 

„Selbst bei einem weltberühmten Dichter wie Stefan Zweig lässt sich noch Neues und Überraschendes entdecken. Unter dem Titel ‚Erst wenn die Nacht fällt‘ sind jetzt seine bisher kaum bekannten, politischen Essays und Reden erschienen. Gestern Abend hat Katharina Stemberger Kostproben daraus vorgetragen. Dass es der Dichter ist, der seine Zeit besser versteht als die Professoren für Politik, davon war Stefan Zweig zutiefst überzeugt. Und seine politischen Essays sind eine glänzende Bestätigung dieser These. Scharfsinnig analysiert er den Rassenwahn der Nazis, wortgewaltig plädiert er für ein friedlich vereintes Europa. Stefan Zweig hat sich selbst als unpolitisch bezeichnet – eine Fehleinschätzung, wie dieses Buch beweist.“

ZIB 13:00, 29. September 2016, Bericht: Wolfgang Beyer, Lesungsausschnitt: Katharina Stemberger

 

„Stefan Zweig ist als Romancier nach wie vor weltbekannt. Auch seine historischen Miniaturen  ‚Sternstunden der Menschheit‘ werden noch immer gern gelesen. Nun ist ein schmaler Band erschienen, der Zweig als tagespolitischen Kommentator und Redner zeigt – in einer Zeit, die wahrhaftig keine Sternstunde der Menschheit gewesen ist.“

Gerald Schmickl, WIENER ZEITUNG, 17/18. September 2016

 

„Gerade in der heutigen Zeit, wo Europa wieder von verschiedensten Seiten angezweifelt wird und man noch immer über Grenzen und Nationalitäten streitet, wäre es wichtig, sich wieder der Worte Stefan Zweigs zu besinnen. Das kann man nun in einem Band unbekannter Texte Zweigs, die unter dem Titel ‚Erst wenn die Nacht fällt‘ in der EDITION ROESNER erschienen sind. Dort appelliert der Schriftsteller, selbst getragen vom Geist der Humanität, flammend an die Vernunft des Menschen, sich gegen den Zerfall einer humanistisch europäischen Kultur zu stellen.“

Christian Locker, Mein Bezirk – Meidling, 16. September 2016

 

„Der liebevoll gestaltetete, mit Abbildungen der Autografe ausgestattete Band bringt viele unbekannte, hochpolitische Texte des großen Humanisten. Unverzagt hat er gegen den Zerfall des Abendlandes angeschrieben, den er zu seiner Zeit dennoch nicht verhindern konnte.“

Thomas Jorda, NÖN, 6. September 2016

 

Viele seiner Themen von 1932 bis 1942 sind von ungebrochener Aktualität: Die Einheit Europas, die Gefahren des Antisemitismus, die er früh erspürte, die Mahnungen zum unbedingten Pazifismus.“

Oberösterreichische Nachrichten, 27. August 2016

 

„Unveröffentlichte Texte von Stefan Zweig, Reden und Essays … und politisch. […] Viel Diskussionsstoff vom Pessimisten, der sich sehr bemühte, optimistisch zu erscheinen.“

Peter Pisa, Kurier, 24. August 2016

 

„Die Tragik des europäischen Gedankens liegt darin, dass er naturgemäss kein in sich gegründetes und stabiles Zentrum hat.“ Nein, dieses Zitat entstammt nicht einem aktuellen Zeitungskommentar. Er findet sich in der „Literaturwissenschaftlichen Sonderreihe“ der Edition Roesner, in der unter dem Titel „Erst wenn die Nacht fällt“, unbekannte politische Essays und Reden des Schriftstellers Stefan Zweig versammelt werden.“

Tiroler Tageszeitung online, 8. August 2016

 

Rezension

Maria Scholl, APA, 8. August 2016

 

Zweiseitiger Vorabdruck von „Die geistige Einheit Europas“

Die Presse, Spectrum, 2. Juli 2016

 

 

 

 


LeserInnenrezensionen

Wer vielleicht vergessen hat, dass sich STEFAN ZWEIG zeitlebens mehr als Europäer denn als Jude fühlte, dem wird beim Lesen dieses Buches schaudernd bewusst, dass sich anstatt des internationalen, völkerverbindenden Judentumes, das ihm vor Augen stand, der Rassenvernichtungswahn des Nazis verwirklichte. 

Woran krankt die Einheit Europas, fragte sich dieser Kosmopolit schon in der Zwischenkriegszeit. Und er meint, dass wir aufhören sollten ‚die äußere Kraft mit schöpferischer Leistung zu verwechseln … Das übermäßige Interesse an der physischen Kraft führt nur zur Lust an der Kraft, die Lust an der Kraft führt zum Kriege.‘

Wiederholt haben wir die Empfindung, ZWEIG hätte die Texte schon im Hinblick auf unsere Zeit geschrieben. Auch wenn er höchst beklemmend über ‚Das große Schweigen‘ berichtet, das nach dem Reichstagsbrand und den deutschen Bücherverbrennungen um sich griff. Denn die Parole der Nationalsozialisten war ja: ‚Ersticken. Ersticken alle Stimmen, außer einer. Ausrotten alle Manifestationen des freien Wortes, in welcher Form auch immer …‘

Und wer von uns fühlt sich nicht schon wieder bespitzelt? Durch eine Technik, die uns gläsern macht und auf unsere Manipulierbarkeit abzielt, durch verantwortungslose Machenschaften? Plappern wir schon wieder die Sprache der Sklaven?

Lesen Sie STEFAN ZWEIG!“ 

Dorothea Macheiner, September 2016

 

„Stefan Zweig ist ein kluger und sympathischer Mann. ‚Noch immer ist das Buch‘, sagte er zum Beispiel am 7. August 1936 in Rio de Janeiro in einem überfüllten Saal, ‚eines der besten Vermittler der Seelen und Gedanken … Wenn die Menschen, die sie schreiben, die ungeheure Verantwortung erfassen, die ihnen in die Hände gegeben ist, so können sie noch immer die besten Boten einer künftigen Verständigung sein.‘ Ich bin seiner Meinung.

Diese ‚Verständigung‘ haben wir heute, wohin wir schauen, bitter nötig. Ich wünsche mir, daß dieses Buch ERST WENN DIE NACHT FÄLLT, POLITISCHE ESSAYS UND REDEN 1932 – 1942 mit seinen klaren, hellen, ja, leichten, fast schwerelosen Texten überall hilft, den schmerzlichen Verlust der Vernunft in uns und um uns herum bewusst zu machen.“

Gerald Szyszkowitz, August 2016