Maria Enichlmair

Abenteurerin Bertha von Suttner
Die unbekannten Georgien-Jahre 1876 bis 1885

Mit einleitenden Worten von Elfriede Jelinek

2005, 164 Seiten, franz. Broschur,

19,90 € (A), 19,35 € (D)

ISBN 978-3-902300-18-8

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Buchinfo

"Wir waren überhaupt so furchtbar entzückt über unser Zusammensein, unser kühner Streich hat uns ein solches intensives Frohgefühl verschafft, alles war uns bisher wie ‚sur des roulettes' gegangen, so daß wir einer fortwährenden Steigerung unserer Glückserlebnisse entgegensahen.
Im Triumph würden wir einst heimkehren; aber nach der Heimkehr würden wir noch lange nicht begehren …"

Bertha von Suttner (1909)

"Die Waffen nieder!" Mit diesen drei Worten und dem gleichnamigen Roman wurde Bertha von Suttner weltweit berühmt. Dass sie auch gesellschaftskritische Schriftstellerin war, sich ein Jahrzehnt in Georgien aufhielt – es sollte ihre "Hochzeitsreise" werden – und sie gerade diese Zeit nachhaltig prägte, wissen nur wenige.

Maria Enichlmair begab sich daher auf "literarische Spurensuche im Land am Schwarzen Meer" und schrieb dieses Porträt einer "anderen", bislang unbekannten Bertha von Suttner.

Das Buch erscheint anlässlich des 100-jährigen Jubiläums zum Friedensnobelpreis, den Bertha von Suttner im Dezember 1905 verliehen bekam.

Sie hat ihr Leben (und um ihr Leben) immer schreiben müssen, immerfort schreiben, immer fortschreiben.
Wie gut, daß dieses Leben und Schreiben jetzt endlich gewürdigt wird!
Und nicht nur das "Edelmenschentum" der Friedenskämpferin.

Elfriede Jelinek

Bertha von Suttner war die erste Österreicherin, die einen Nobelpreis verliehen bekam. Das ist 100 Jahre her. Umso wichtiger, dass in diesem Buch neue Aspekte ihres Lebens und ihres Werkes beleuchtet werden.
Sonja Wehsely

Bertha von Suttner war eine außerordentlich mutige Frau. Sie stellte sich der Kriegshysterie am Vorabend des Ersten Weltkriegs entschieden entgegen, obwohl sie damals - trotz Friedensnobelpreis - bereits verhöhnt und lächerlich gemacht wurde.
Hilde Schmölzer


Die Flucht von Bertha und Arthur von Suttner vor den Zwängen und Verboten der Familie nach Georgien bzw. der dadurch begründete lange Aufenthalt dort, waren im Nachhinein betrachtet ein fruchtbarer Nährboden für das schriftstellerische und soziale Engagment Bertha von Suttners. Ihre Geschichte soll Mut machen, dass auch aus schwierigen, ausichstlos erscheinenden Situationen Bedeutendes und Gutes entstehen kann.
Hubertus Suttner

zur Person

Maria Enichlmair, geboren 1969 in Salzburg, studierte Ethnologie, Geschichte sowie Russisch und Georgisch in Wien. Seit 1994 ist sie als ORF-Mitarbeiterin, derzeit im Aktuellen Dienst/Fernsehen, tätig. Sie hielt und hält Vorträge in ganz Österreich und Georgien und verfasste zahlreiche Publikationen zum Thema "Bertha von Suttner im Kaukasus". Derzeit lebt und arbeitet sie in Wien und Baden. Veranstaltungen, Lesungen und Informationen finden Sie auf folgender Website:
http://www.geocities.com/M_Enichlmair/Lesungen.html
Weitere Verweise auf das Buch u. a. in: Börsen-Kurier, 13. Oktober 2005, Germanistik, Band 46 (2005) Heft 1/2

Rezensionen

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"Die junge Edition Roesner legt immer wieder Bücher vor, die aufhorchen lassen, wie 2003 Leonhard Schmeisers buchkulturelle Spurensuche "Das Werk des Druckers". Im heurigen Bertha von Suttner-Jahr präsentiert der Verlag ein Buch, das die Jubilarin aus dem Blickkorsett der ‚Friedens-Bertha' befreit, das auch dort, wo es uneingeschränkt lobend gemeint ist, ein Korsett bleibt. Denn das Leben dieser gerne belächelten Frau hat wesentlich mehr Facetten und ist vor allem auch für die Geschichte der Frauenemanzipation viel aussagekräftiger, als man gemeinhin annimmt. An geschlechtsbedingten Hemmnissen und Widerständen war das Leben Bertha von Suttners reich, und viele ihrer Strategien, dagegen anzukämpfen - zum Beispiel das Ausweichen auf die bürgerliche Vereinskultur, da ihr das aktive wie passive Wahlrecht als Frau noch verwehrt war - haben bis herauf in die jüngste Vergangenheit zu falschen Interpretationen geführt …
Die Ethnologin und Georgienkennerin Maria Enichlmair richtet ihren Blick auf die Person der jungen Bertha von Suttner, auf die Entwicklung, die ihrem Friedensengagement voranging … Neue Perspektiven entstehen auch dadurch, dass Enichlmair systematisch sowohl die spärlichen ethnografischen Berichte Bertha von Suttners wie auch die zahlreicheren von Arthur Suttner und auch dessen ethnografischen Romane auswertet und analysiert …
Enichlmairs Buch ist zweifellos eine wichtige Ergänzung zum bislang bekannten Bild Bertha von Suttners und eine lohnende Lektüre."

Evelyne Polt-Heinzl (www.literaturhaus.at, 15.Juni 2005)