Unser Buchtipp:
Johannes Twaroch
Total indiskret
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Erich Sedlak Notlandung im SchlaraffenlandSatiren 2008, 182 Seiten, franz. Broschur, 14,85 € (A), 14, 40 € (D) ISBN 978-3-902300-33-1 |
Buchinfo · zur Person · Rezensionen
Erich Sedlak besticht in seinen neuen Satiren nicht nur durch brillanten Wortwitz, einen rasant vorangetriebenen Sprachduktus und eine gelungene Melange aus präzisen, in hochdeutsch verfassten Passagen und delikatem Dialekt, sondern gibt auch tiefe Einblicke in die menschliche Seele.
In alltäglichen Geschichten innerhalb der Familie, über Geschäfte, zu Reiseerlebnissen, "von der Straße" oder in Gaststätten führt er Menschliches nur allzu menschlich vor Augen.
Oder wie es als Einführungstext anlässlich seiner zahlreichen ORF-Sendungen zu hören gab: Immer ist ein "wenig schwermütige Melancholie dabei, ein Bedauern, dass die Menschen so und nicht anders sind, denn als echter Satiriker liebt er die Gestalten, die er uns vorführt, trotz all ihrer Schwächen – oder gerade deshalb."
Leitet sich das Wort Satire aus dem Lateinischen ab, und haben Satiren eine lange, "bunt gemischte" Tradition, so sind Sedlaks Satiren wohl tatsächlich "mit Früchten gefüllte Schalen" vom Allerfeinsten.
Hat man einmal zu lesen begonnen, wird man das Buch so schnell nicht aus der Hand legen können, denn man erlebt eine wahrlich "erquickliche Landung" in einem literarisch-satirischen Schlaraffenland.
Erich Sedlak, geboren in Wien, lebt in Wiener Neustadt als freier Autor, ist Mitglied des Internationalen und Österreichischen P.E.N.-Clubs, des Literaturkreises PODIUM, des Österreichischen Schriftstellerverbandes, KOGGE (Deutschland) und Präsident des niederösterreichischen P.E.N.-Clubs.
Er veröffentlichte bisher 18 Bücher, zuletzt erschienen: Heiß geliebte Sauna. Hitz und Schwitzgeschichten. 1999, Das kleine Mörder-ABC. 2000, Rette sich wer kann. Satiren. 2001, verbrennt mein feld. Kunstband mit Gedichten. Zeichnungen von Bernhard Hollemann. 2002, Ikarus oder Die Zerbrechlichkeit der Flügel. Roman. 2004, Reisezeit. Lyrik. 2007, Herausgeber der P.E.N.-Anthologie süchtig. 2007 und der DVD-Reihe Autorenporträt des niederösterreichischen P.E.N.-Clubs.
Zudem verfasste er Drehbücher für das Fernsehen, schrieb TV-Theaterstücke, im Rundfunk wurden Hörspiele gesendet, seine Bühnenstücke wurden an österreichischen und deutschen Theatern aufgeführt, zahlreiche Lesungen im In- und Ausland; seine Texte werden von Schauspielern wie Wolfgang Böck, Karl Merkatz, Fritz Muliar, Herwig Seeböck, Kurt Sobotka, Gerhard Tötschinger und Heinz Holeczek vorgetragen.
Preise und Auszeichnungen: Österreichischer Dramatikerpreis, Romanpreis des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, Literaturpreis des Landes Niederösterreich, erster Preis bei Wein & Literatur, Theaterpreis Freie Bühne (BRD), Goldene CD für Liedertexte, Silberne Stadtwappennadel und Kulturpreis der Stadt Wiener Neustadt.
Erich Sedlaks Humor bleibt von Buch zu Buch unverwüstlich der geiche. Sollte der Leser zum Beispiel noch nie Bügeleisen gesammelt haben: Nach der entsprechenden Satire wird er es tun. Sollte eine Leserin nicht mehr wissen, was sie den Lieben daheim kochen soll, wäre die Lektüre der Satire "Nouvelle Cuisine" zu empfehlen. Außerdem wird vor der Zucht von Champignons gewarnt.
Von Bewährtem abgesehen, ist bei Erich Sedlak von Buch zu Buch eine Verschiebung von Prosa und Erzählerischem hin zu Dialog und Szenischem zu bemerken. Nicht zu Ungunsten der Wirksamkeit der Texte. Umso mehr Ausdruck stellt sich daher ein, wenn Erich Sedlak eine Lesung gibt. Dann berichtet der uneingestandene Kabarettist durch seine Satiren wie von sich selbst. Und die Zuhörerschaft darf sich einreden, nicht unbedingt auch gemeint und entlarvt zu sein. Diese wohltuende Distanzierungsfinte bewahrt vor allzu schroffer Selbsterkenntnis. Sogar eine Reise mit dem Luxusdampfer endet daher nicht mit einem Schiffbruch. Obwohl keine Leserin und kein Leser auch bei Sedlaks noch so katastrophalen menschlichen Notlandungen nach einem Rettungshubschauraber winken wird.
Stephan Denkendorf (PODIUM, September 2009)
Der Wahnsinn der Normalität
... Erich Sedlak ... sorgte bei der Lesung seiner humorigen und liebevoll bissigen Satiren für viele Lacher im Publikum ...
NÖ Nachrichten (1. September 2008)
Literarische Lachsalven
Rund 250 Besucher ließen es sich am Mittwochabend nicht nehmen, den lauen Sommerabend im Innenhof des Wiener Neustädter Stadttheaters zu verbringen, um den Worten des Schriftstellers Erich Sedlak zu lauschen, der sein neuestes Werk "Notlandung im Schlaraffenland" präsentierte. Mit satirischen Kurzgeschichten und klingenden Titeln wie "Champignon" oder "Ein Doller" brachte der Autor unter anderem Kulturstadträtin Isabella Siedl, Kulturratschef Franz Pinczolits und den Leiter der Stadtbücherei, Robert Mech, zum Lachen.
Verteter aller Kunstrichtungen wie etwa der satirische Maler Bernhard H. Kratzig, Kinderbuchautor Martin Auinger, Komponist Herbert Zagler und Akkordeonistin Friederike "Fritzi" Steiner lasuchten den humorvollen Worten. Von Seiten des Verlags überprüfte Chefin Nadja Rösner-Krisch persönlich die Stimmung im Publikum und wurde nicht enttäuscht. Zwischen den satirischen Zeilen sorgten Josef "Schneckerl" Schultner und Hans Czettel für einige musikalische Leckerbissen.
Kurier (5. September 2008)
"Notlandung im Schlaraffenland
Der Wiener Neustädter Autor rief und mehr als 250 seiner Fans kamen vergangene Woche in den lauschigen Hof des Stadttheaters, um der Lesung aus seinem neuesten Werk "Notlandung im Schlaraffenland" zu lauschen. Berhard Kratzig, bekannt für seine humorvollen Darstellungen von Menschen im Alltagsleben, schuf das Tibelbild des Buches, das in der EDITION ROESNER erschienen ist ...
Bezirksblatt Wiener Neustadt (9. September 2008)
Der durchschnittliche Schlaf eines Österreichers
"Wir haben heute einen reinen Satiriker zu Gast. Einen, der nicht gerade mit dem Holzhammer arbeitet", charakterisierte Ludwig Legge, Vorsitzender der Neuen Literarischen Gesellschaft, seinen Gast bei "Literatur um 11" im Café Vetter ... Aus seinem neuen Werk "Notlandung im Schlaraffenland" las der Wiener Neustädter in Marburg. Sein mittlerweile 15. Buch ist eine Sammlung kleiner Satiren auf das alltägliche Leben. Diese entwicklen ihren besonderen Charme erst dann, wenn sie im österreichischen Dialekt vorgetragen werden, denn die größte Stärke von Sedlak liegt in seinen Dialogen. Sei es das Gespräch zwischen einem Weinverkäufer und seinem zukünftigen Opfer, das sich von einem Werbegeschenk, einem goldenen Korkenzieher, zu unsäglichem Konsumrausch verführen lässt. Oder das Telefont zwischen einem arbeitslosen Wachmann und einem Matratzenvertreter, der durch Fragen über Liegepositionen und Härtegrad des Federbetts "dem durchschnittlichen Schlaf eines Österreichers" auf die Spur kommen möchte.
Die Lesung geriet Sedlak zu einer Gratwanderung, die viel Fingerspitzengefühl aberverlangte: Einerseits durfte der liebevolle Charme der Erzählungen, der stark an die österreichische Sprache gebunden ist, nicht verloren gehen. Andererseits sollten die Zuhörer alles verstehen.
Den subtilen Humor der Erzählungen des Weiner Neustädter Satirikers quittierte das Publikum im gut besetzten Café Vetter mit Lachen und Applaus.
Philipp Rasch (Oberhessische Presse, 25. September 2008)
Dass mittlerweile zahlreiche Schriftsteller, ja Dichter und Publizisten (nebst vielen Journalisten) ihre Zelte in Niederösterreich aufgeschlagen haben, darf als fixe Tatsache gelten. Nun weiß ich nicht, zu welcher Kategoie des Schreibens sich Erich Selkak rechnet - aber er ist Präsident des Niederösterreichischen PEN-Clubs; und schreibt ganz herrlich kleine Kurzgeschichten, die er als "Satiren" qulifiziert. Nein, es sind keine schwerfälligen literarischen Panzerkreuzer, die er zu Wasser lässt, sondern pfiffige essayistische Torpedos, die Spaß aufs Leben machen; Alltagsgeschichten, die den Leser zum Kopfnicken verführen - Geschichten, die aus dem Leben kommen. Meisterlich pointiert und stilistisch blendend verfasst, sind sie leicht lesbar und verraten erst beim zweiten Mal die Absischt, ins pralle (österreichische) Leben zu tauchen.
Hans Magenschab (Hrsg.) (morgen, Kulturzeitschrift, September 2008)
aus: www.buchkritik.at
Auf wenigen Seiten erzählt Erich Sedlak kleine Geschichten, die man erlebt oder von denen man gehört hat und die so oder so ähnlich passiert sind oder passieren hätten können. Immer witzig, manchmal etwas wehmütig ...
Stilistisch hält sich der Autor an das klassische Schema für Kurzgeschichten, am Ende gibt es immer eine Pointe. Entgegen mancher anderer Autoren macht es Sedlak dem Leser auch nicht schwer, diese zu erkennen ...
Ein besonderes Kennzeichen Erich Sedlaks ist die eigenwillige, aber immer treffsichere Schreibweise von Dialektausdrücken oder englischen Wörtern, die von Dialekt sprechenden Österreichern gesprochen werden. Man hört beim Lesen geradezu den unverkennbaren Zungenschlag, der die nur sehr begrenzt beherrschte Fremdsprache einer geradezu schmerzhaften Anpassung unterzieht. Generell gehören Dialoge zu Erich Sedlaks Stärken, die er ausgiebig nutzt.
Alfred Ohswald (07. September 2008)
Zu den Satiren des Erich Sedlak
"Wer erkennt das,
wer weiß,
was Weisheit
und was Narrentum ist?"
Diese Frage eines mittelalterlichen Anonymus könnte das Einführungszitat für das gerade erschienene Buch von Erich Sedlak sein ...
Der Leser genießt die flotte Sprache, die, weil man mit dem Lesen nicht aufhören kann, das Lesevergnügen nicht nur stärkt, sondern auch verlängert. Bereits vor der Kartharsis der meisten Geschichten glaubt man, den Ausgang zu kennen, in den meisten Fällen nimmt sie aber eine überraschende Wende und endet mit einem "Aha-Effekt" ...
Das Buch ist mehr als lesenswert ...
Ich persönlich betrachte seine Arbeit als im höchsten Maß verschwenderisch. Wenigstens die Hälfte seiner Geschichten, die auf drei bis sieben Seiten abgehandelt werden, könnten den Stoff für eine Novelle oder mehr liefern. Offensichtlich hat Sedlak, im Gegensatz zu zahlreichen anderen Autoren einen Ideenüberschuss.
Milan Rázek (Der Weinviertler, Oktober 2008)
" ... Bald aber kringelt man sich vor Lachen wie bei der Matscho-Lektüre in der Bim."
Christa Nebenführ (Wienerin, November 2008)
Wortgewalt der Satire
... Erich Sedlak, sein 19. Buch: "Notlandung im Schlaraffenland". Wo lieber möchte man wohl notlanden als im Land der Schlaraffen, dort, wo Milch und Honig fließen und gutes Essen auf Genießer harrt. Wenn man schon abstürzt, dann wenigstens an einem angenehmen Ort ...
Erich Sedlak wartet jedoch nicht dirket mit Speis und Trank auf - er serviert Satire in reinster Form. Aus Alltäglichem destilliert er seine Geschichten, die das Leben gut oder schlechthin spiegeln. Das Destillat ist wortgewaltig und -witzig, lässt Lachen ohne Pause zu ...
Am Besten wäre, Sedlak würde seine Satiren selbst live lesen ... Der lesende Leser müsste sich beim Lesen vorstellen, Sedlak lese, um die gewünschten Effekte zu erleben. Oder man hat eben einen Sedlak zu Haus - als Vorleser ...
Über erwünschte und unerwünschte Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Psycho- und Lachtherapeuten!
Ein ideales Geschenk für unter dem Christbaum!
Helmut A. Puritscher (NÖN, November 2008)
In seinem neuen Buch fliegen dem P.E.N.-Club-Präsidenten Erich Sedlak die allzu täglichen Dramen im Zuckermäntelchen zu. Andere entpuppen sich als bittere Abgründe. Die Rettung ist oft eine Notlandung. Dabei kann es vorkommen, dass jemand seinen Weinkeller sprengt, um seine Gäste loszuwerden. Der Autor öffnet die Augen und das Herz für das bitter-süße Menschliche. Eine aufheiternde, sonnige Lektüre, mit der man an kalten Winterabenden gerne am Sofa landet.
bk, ROTWEISSROT (Auslandsösterreicher Journal 4/2008)
Kurier-Krone-Journal - unter dem Titel "Autor Erich Sedlak gibt tiefe Einblicke in die menschliche Seele"
Kurier-Krone-Journal (26. November 2008)
aus: www.buchkritik.at
Auf wenigen Seiten erzählt Erich Sedlak kleine Geschichten, die man erlebt oder von denen man gehört hat und die so oder so ähnlich passiert sind oder passieren hätten können. Immer witzig, manchmal etwas wehmütig ...
Stilistisch hält sich der Autor an das klassische Schema für Kurzgeschichten, am Ende gibt es immer eine Pointe. Entgegen mancher anderer Autoren macht es Sedlak dem Leser auch nicht schwer, diese zu erkennen ...
Ein besonderes Kennzeichen Erich Sedlaks ist die eigenwillige, aber immer treffsichere Schreibweise von Dialektausdrücken oder englischen Wörtern, die von Dialekt sprechenden Österreichern gesprochen werden. Man hört beim Lesen geradezu den unverkennbaren Zungenschlag, der die nur sehr begrenzt beherrschte Fremdsprache einer geradezu schmerzhaften Anpassung unterzieht. Generell gehören Dialoge zu Erich Sedlaks Stärken, die er ausgiebig nutzt.
Alfred Ohswald (07. September 2008)
Von einer Notlandung kann in diesem Schlaraffenland heiterer Alltäglichkeiten und alltäglicher Heiterkeiten wohl keine Rede sein - eher von einer Punktlandung. Wortwitz, der nicht verletzt, Selbstironie, die uns verschmitzt zuzwinkert, und ein Feuerwerk treffsicherer Pointen lassen die vierzig Satiren von Erich Sedlak nur allzu schnell vorüberziehen und wecken den unbedingten Wunsch auf eine baldige Fortsetzung ...
Michael Stradal (7. September 2008)
Erich Sedlaks Humor bleibt von Buch zu Buch unverwüstlich der gleiche. Sollte der Leser zum Beispiel noch nie Bügeleisen gesammelt haben: Nach der entsprechenden Satire wird er es tun. Sollte eine Leserin nicht mehr wissen, was sie den Lieben daheim kochen soll, wäre die Lektüre der Satire "Nouvelle Cuisine" zu empfehlen. Außerdem wird vor der Zucht von Champignons eindringlich gewarnt.
Von Bewährtem abgesehen: ist bei Erich Sedlak von Buch zu Buch eine Verschiebung von Prosa und Erzählerischem hin zu Dialog und Szenischem zu bemerken. Nicht zu Ungunsten der Wirksamkeit der Texte. Umso mehr Ausdruck stellt sich daher ein, wenn Erich Sedlak eine Lesung gibt. Dann berichtet der uneingestandene Kabarettist durch seine Satiren wie von sich selbst. Und die Zuhörerschaft darf sich einreden, nicht unbedingt auch gemeint und entlarvt zu sein. Diese wohltuende Distanzierungsfinte bewahrt vor allzu schroffer Selbsterkenntnis. Dennoch: Entlarvung ist es. Die Satiren mögen noch so flott und gutgelaunt dahineilen - irgendwann später stellt sich ein beklemmendes Rückbesinnen ein. Es gibt keine Paradiese, und es gibt keine Idyllen, und es gibt keine Ausnahmesituationen. Das Leben wird überrollt vom Kommerz und Konsum. Überrollt von den Scheinbedürfnissen der Vielzuvielen, die überall sind. Und sind sie noch nicht dort, dann werden sie hingeschafft. Das Leben erscheint endlich als ein einziger auswegloser Schiffbruch, unvermeidlich und jedermann unentrinnbar. Das Buch endet mit dem Text "Hoka Hay", eine Skizze über die Indianer im Kampf gegen General Custer am Little Bighorn River. Plötzlich wünscht man, Erich Sedlak schriebe nur solche Texte. Aber dann begreift man, dass auch alle vorhergegangenen Satiren nichts anderes waren als solche Kämpfe ums letzte Überleben und Sterben.
Stephan Denkendorf (September 2008)
Ich bin sicher, ich werde die eine oder andere Satire in meine Lesungen aufnehmen und viele Zuhörer werden sich sicher freuen, dass sie diese jetzt auch kaufen können.
Wolfgang Böck (September 2008)
Lieber Erich, danke für das Buch, in das ich schon hineingeschmökert habe … Gerne füge ich in den Programmen die eine oder andre deiner gelungenen Satiren hinzu.
Miguel Herz-Kestranek (November 2008)
Erich Sedlaks Produktivität kann man wohl gar nicht genug bewundern. Neben und nach einer Brot-Berufslaufbahn als Papiergroßhändler gab es 18 Buchpublikationen, die Herausgabe beachtenswerter Anthologien, die Gestaltung einer DVD-Reihe von Autorenporträts des niederösterreichischen PEN-Clubs (70 Autorinnen und Autoren). Er verfasste Drehbücher für das Fernsehen, Hörspiele, TV-Theaterstücke und Dramenwerke für Bühnen, er ist als Vortragender von eigenen Texten begehrt und genießt das Vertrauen von Interpreten wie Wolfgang Böck, Karl Merkatz, Fritz Muliar, Herwig Seeböck, Kurt Sobotka und Gerhard Tötschinger. Preise und Auszeichnungen konnten nicht ausbleiben. Erich Sedlak war und ist unübersehbar und unumgehbar.
Die neuen Satiren "Notlandung im Schlaraffenland" stellen unter Beweis, wie schätzenswert die Kunst des sprachlich gelungenen Wortwitzes ist, das Hervorbringen pointierter Text-Piecen. Nietzsches Buchtitel "Menschliches, Allzumenschliches" trifft hier alltags-, familien- und reiseerlebnisbezogen auf Situationen, Schwächen, Vorlieben, Ticks, Widersinnigkeiten, auf Essen und Trinken und Dialogpassagen zu. Dem gleichermaßen schnellen wie genauen Blick des gescheiten Beobachters Sedlak entgeht nur weniges zwischen den Polen cleverer Geschäftspraktiken und versuchter Weihnachts-Besinnlichkeit.
Sedlak qualifiziert seine Figuren nicht ab, er ist bei aller Schärfe und Präzision der Formulierung ein großer Versteher, keinesfalls ein Rundumschläger und Emotions-Übertreiber. Er will nicht hassen und an das plakativ Böse glauben, er ist kein verbaler Raufhansl und Stänkerer, er bemüht sich, eine feine Klinge zu führen. Das prädestiniert ihn ja so sehr zur Herausgabe ausgewogener Anthologien, zum sowohl visuell als auch akustisch fair gemachten Autoren-Video und zur Leitung eines so komplexen und heterogenen Gebildes von Autoren-Persönlichkeiten wie denen des NÖ-PEN-Clubs.
Aber an dieser Stelle geht es nicht um die Würdigung eines sympathischen Autorenkollegen, sondern um die eines Satirenbandes von makelloser Qualität, um ein Buch, das Lesevergnügen bereitet und auch die nachdenklich machenden, bisweilen Schwermut und Melancholie erzeugenden Facetten nicht außer Betracht lässt, um ein Buch, bei dem man sich weder für das stille In-sich-hinein-Lachen oder Aus-sich-heraus-Lachen noch für das Bedauern, dass die dargestellten Gestalten so und nicht anders sind, genieren muss.
Alfred Warnes (Präsident des Österreichischen Schriftstellerverbandes, November 2008)