Weitere Bücher von Hilde Langthaler:
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Hilde Langthaler wer in aller Welt weißungereimtheiten skizzen und notizenMit Vorworten von Susanne Ayoub und Rudolf Kraus 12,90 € (A), 12,50 € (D) ISBN 978-3-902300-35-5 |
Buchinfo · zur Person · Rezensionen
Satirisch, ironisch, sarkastisch, auch selbstkritisch nimmt sich die Autorin unsere Erde vor. Philosophisch-theologische Gedanken klingen an. Immer wieder werden Fragen gestellt, über Leben, Liebe, Tod – 'ist denn alles falsch, was wir tun?', so endet ein Text, ein anderer fragt kurz und bündig: 'wie reimt sich das zusammen?
Elfriede Haslehner
... suchende Texte, die sich aber nicht nur auf die Recherche per se beschränken, sondern vorder- und hintergründig auch Antworten entwerfen, selbst wenn diese manchmal überraschend und verstörend wirken ...
Rudolf Kraus
Staunend und skeptisch, anteilnehmend draußen stehend und nolens volens Teil von ihr, aus dieser Position beschreibt Hilde Langthaler ihre Umwelt. Eines ihrer zentralen Themen ist Bewegung – die Uhr, die Maschine, das Tempo, in dem die Welt auf uns zustürmt, wir durch sie hindurch [...] Die Fragen, die uns in Langthalers Texten begegnen, sind grundsätzliche, sind Seinsfragen. Durch die Form, die sie findet, lapidare und selbstironische Kommentare, bricht sie den Ernst, wenn auch nicht die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens. Das macht das Buch zu einer vergnüglichen, ja kurzweiligen [...] Lektüre.
Susanne Ayoub
Hilde Langthaler, geb. 1939 in Graz, war als Ärztin tätig in Deutschland, Afrika, sowie als Lehrbeauftragte; essayistische und wissenschaftsjournalistische Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften, Aktivitäten in Frauen-, Friedens- und Ökologiebewegung; sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt derzeit in Wien.
Ihr erstes Theaterstück Nur keine Tochter wurde 1982 in Wien uraufgeführt (B. Guttenbrunner), später vom Deutschen Staatstheater Temeswar (M. Tiron Emandi) in mehreren Ländern gespielt. Im ORF wurde der Spielfilm Mit beiden Beinen fest in den Wolken (S. Zanke) gesendet, im Ensembletheater am Petersplatz in Wien und als Performance u. a. auf der Festung Hohensalzburg (G. Wurzinger-Steinkogler) das Theaterstück Golem Now (J. Rausch) gezeigt. Neben den Bühnenstücken, die ebenfals in Buchform vorliegen, verfasste sie Kurzgeschichten und Beiträge, die im ORF gebracht wurden sowie in Anthologien erschienen sind (u. a. in A. C. Schaub (Hrsg.): FrauenSchreiben, Maria Enzersdorf 2004) - und erhielt zahlreiche Literatur-Stipendien.
Letzte Veröffentlichungen: gras dein gesicht (Bilder: R. Alfery), Wien 1998, Ungeschichten. Sechs Episoden, Wien 2001, Zeitenrisse (Mitautoren: B. Hell/M. Guttenbrunner), Weißenkirchen 2006.
"...suchende Texte, die sich aber nicht auf die Recherche per se beschränken, sondern vorder- und hintergründig auch Antworten entwerfen, selbst wenn diese manchmal überraschend und verstörend wirken..."
Rudolf Kraus
"Die Fragen, die uns in Langthalers Texten begegnen, sind grundsätzliche, sind Seinsfragen. Durch die Form, die sie findet, lapidare und selbstironische Kommentare, bricht sie den Ernst, wenn auch nicht die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens. Das macht das Buch zu einer vergnüglichen, ja kurzweiligen (...) Lektüre."
Susanne Ayoub
"man hat uns ausgesetzt auf einer raumstation, wir können hier nichts anderes tun als warten!" Das ist der Grundgedanke dieses auch liebevoll ausgestalteten Bändchens. Uralte Fragen nach dem menschlichen Dasein, nach seinem Woher und Wohin, seinem Wie und Warum und nach der Zeit, dem Ablaufdatum unserer physischen Existenz. In diesen kurzen Texten zeigt Hilde Langthaler sich einmal mehr von ihrer nachdenklichen Seite, lässt jedoch dabei Distanz und zwischendurch auch ein gutes Maß Humor erkennen. Wie sonst könnten wir unseren Alltag beschreiben, "wenn am morgen die emsigen ameisen in die u-bahn strömen, fluten, wurrln, drängeln, wieseln, strampeln, stoßen, rudern ... in diesem gewimmel", das unser Leben prägt, in dieser Hektik, die keinen Stillstand erlaubt: "so treibe ich fort im pulsierenden leben, dem meer aller bilder, der töne, geräusche, der farben, gerüche, geplätscher der sprachen, dem strom der gesichter!"
Hilde Langthaler fasst derlei Bestandsaufnahmen menschlicher Befindlichkeiten in rhythmische Prosa mit deutlich lyrischer Stimmung und manchmal auch entsprechender Zeilenordnung. Denn offenbar lassen sich "große Sehnsucht aus seinem dumpfen dasein irgendwann zum leben zu erwachen" und die evidenten Fragen nach Sinn, nach "etwas, das einen auf wundersame weise zum menschen macht", das dieses quälende Hin und Her, "das sogenannte leben" übersteigt und ergänzt, nur außerhalb des hektischen Alltags artikulieren. In dieser eingängigen, klangreichen Sprache gelingt es auch, Denkanstöße zu transportieren, uralte Fragen nach Sinn und Ziel aufzuwerfen. […] Rudolf Kraus spricht in seinem Vorwort von "suchenden" Texten, "... manchmal überraschend und verstörend". Genau dieses Verstörende dürfte es aber sein, das Hilde Langthalers Buch so reizvoll macht, das den gehetzten, gejagten Menschen unserer Zeit Anstoß zu einer erweiterten Weltsicht sein will und damit vor Sinnverlust, Verzweiflung und Rückzug in triste Eindimensionalität bewahren könnte. Ein Rezept dazu gibt es freilich nicht. Richard Langthalers wertvolle Holzschnitte ergänzen den ansprechenden Band und schenken weitere Anregungen.
Rosemarie Schulak (Literarisches Österreich)
Das im Vorjahr in der Edition Roesner erschienene Buch von Hilde Langthaler trägt den Titel "wer in aller weit weiß". […] Der […] Untertitel "Ungereimtheiten" […] drückt zweierlei aus: Er bezieht sich erstens auf die Ungereimtheiten im menschlichen Leben, in unserer Welt, in unseren Ansichten von der Welt, und zweitens darauf, dass die kürzeren Texte, die optisch an Gedichte erinnern, nicht gereimt sind. Als Beispiel für die sieben kürzesten Texte sei dieser zitiert: "woher kommen / wohin gehen, weshalb, warum, wofür, / wer bin ich, was bin ich / bin ich / überhaupt?" Auch die vierzehn längeren Texte enthalten viele Fragezeichen. Einer der Texte endet mit der Frage "wie reimt sich das zusammen?" Dass sieben plus vierzehn einundzwanzig ergibt, wird durch die 21 interessanten Holzschnitte von Richard Langthaler, dem Ehemann der Autorin, die schon vor längerer Zeit entstanden sind, bestätigt. Hilde Langthaler, die schon mit satirischen Erzählungen, Theaterstücken (zuletzt "Golem Now") und Kurztexten ("gras dein gesicht") her-vorgetreten ist, geht im vorliegenden Buch ironisch, sarkastisch, auch selbstkritisch über unsere Erde hinaus. Philosophisch-theologische Gedanken klingen an. Immer wieder werden Fragen gestellt über Leben, Liebe, Tod: "ist denn alles falsch, was wir tun?" - so endet ein Text. Von Lesungen - hin und wieder - kannte man einige der Texte, nun können diese "Skizzen und Notizen" in dem vorliegenden Band nachgelesen werden und Anregungen zum Nachdenken bieten.
Elfriede Haslehner (PODIUM)