Stephan Denkendorf

Erde im Herzen
Geschichten und Märchen

2010, 137 Seiten, franz. Broschur,

18,90 € (A), 18,40 € (D)

ISBN 978-3-902300-51-5

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Wenn ich zeichne, erzähle ich. Und meine Geschichten sind Bilder.

Die Einsamkeit des Menschen in dieser Welt, in einem Wirrwarr von Informationen und Reizen, ist Stephan Denkendorfs Thema. Auf ein Minimum an Sprache komprimiert, erfassen seine Prosastücke ein Maximum an Situationen und Befindlichkeiten. Sich den allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen entziehen, neue Lebensformen suchen, Ersatzwerte erfinden, wieder scheitern?

Mit beeindruckender Mühelosigkeit greift der Autor Begebenheiten auf, beschreibt Tragödien ironisch und banale Ereignisse tragisch, verbindet sie mit Elementen aus Märchen und Historie und überrascht stets mit unvorhergesehenen Wendungen mit teils grotesken Auswüchsen.

Prosatexte der anderen Art – rund um banale wie eigenartige Existenzen der Protagonisten, mit der ständigen Frage nach der Sinnhaftigkeit ihres Daseins. Und: Was ist Existenz überhaupt? Was ist Wirklichkeit?
Ein pures Lesevergnügen: erstaunlich, farbig und expressiv.


Zwischen Zügen und Geleisen irrt der Gebirgszwerg herum. Mit diesen zitternden Lippen: wenn jemand die Sprache verliert.Da bleibt er stehen. Reißt sich die dreckig-roteZipfelmütze vom Kopf: und schleudert sie in die Luft.Wo sie leicht fortgetragen wird: ein welkes Nichts. Tränen rinnen über die dreckigen Wangen.Der Zwerg stolpert hierhin. Dorthin. Plötzlich hält ihn ein Graurock an: Wer bist du? Sie betreten einen Block. Der Zwerg wird Schlachtergehilfe.

zur Person

Stephan Denkendorf, geb. in Neunkirchen, Auslandsjahre in Argentinien, Jordanien, Norwegen und Malaysia, Zeichner und Autor, lebt heute in Ebreichsdorf.

Anerkennungspreis des Landes NÖ für Literatur 1994; Literaturpreis des NÖ Kulturforums 1998; Vertonung von Gedichten durch österr. Komponisten/Aufführungen im In- und Ausland; Teilnahme am Industrieviertelfestival. Ausstellungen u. a. in Baden, Eisenstadt, Mödling, Stockerau, Wr. Neustadt. Veröffentlichungen in Anthologien: Ein Buch von Flüssen, 1994; Ohnmacht Kind, 1994; Im Fluß der Zeit, 1994; Literaturlandschaft Niederösterreich, 1997; Vom Wort zum Buch, 1998; Gedanken-Brücken, 2000; Ersatzlos gestrichen, 2001; Vor dem Schreiben neben dem Schreiben, 2002; Ein Buch von Flüssen II, 2002; Wunder schlägt man nicht, 2003; Wenn die Erinnerung atmet, 2003; Flüsse, Brücken, Ufer, 2004; Kaleidoskop, 2005; Brot und Wein, 2006; Süchtig, 2007; Das Dorf der Zukunft, 2007; Fügungen & Schicksale, 2008. Veröffentlichung von Prosa, Lyrik, Rezensionen in Zeitschriften wie z. B. Presse, Furche, Salzburger Nachrichten, Podium, Lichtungen.

Einzelveröffentlichungen: Festungen. Erzählung, Salzburg 1990; Manege Frei. Kurzprosa, Horn 1999; Zungendorn. Lyrik, Horn 2006.

Leseprobe

"Zwischen Zügen und Geleisen
irrt der Gebirgszwerg herum.
Mit diesen zitternden Lippen:
wenn jemand die Sprache verliert.
Da bleibt er stehen.
Reißt sich die dreckig-rote
Zipfelmütze vom Kopf:
und schleudert sie in die Luft.
Wo sie leicht fortgetragen wird:
ein welkes Nichts.
Tränen rinnen über die dreckigen Wangen.
Der Zwerg stolpert hierhin. Dorthin.
Plötzlich hält ihn ein Graurock an:
Wer bist du?
Sie betreten einen Block.
Der Zwerg wird Schlachtergehilfe."