Dorothea Macheiner

OH, ICH HALTLOSES GESCHÖPF

Erzählung

2021, 154 Seiten, Softcover
16,90 € (A), 16,20 € (D)
ISBN: 978-3-903059-93-1

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Buchinfo

Die Geschichte der Ahninnen – eine Spurensuche,

die uns alle angeht

 

Zuweilen kommt alles anders als geplant, aus dem einfachen Grund, weil etwas anderes „verlangt“ ist.

 

Reiste die Autorin ursprünglich nach Korfu, um den Spuren der geheimnisumrankten Kaiserin Elisabeth zu folgen und deshalb auch ihr Schloss, das Achilleum, zu besuchen, so irritierten und blockierten sie nicht nur die alarmierenden Außenumstände – Touristenmassen, wachsende Müllberge, eskalierende Flüchtlingsfragen -, sondern es war ein verstörender Traum, der sie unverrichteter Dinge abreisen ließ: Immer wieder war auf ihrem eigenen Handgelenk eine flüchtige Zahlenfolge erschienen. Und plötzlich wusste sie: Es handelt sich um eine KZ-Nummer!

 

Obwohl ihre Eltern einen für diese Generation erstaunlich offenen Umgang mit den erdrückenden Erfahrungen rund um den Zweiten Weltkrieg hatten, lag vieles in einem ominösen Dunkel: Was trug sich zu, dass ein Dienstmädel vom Land, das in einem jüdischen Haushalt in Wien arbeitete, gleich vier Kinder noch als Minderjährige bekam, Vater angeblich unbekannt?!

Die peniblen Recherchen konfrontierten Dorothea Macheiner einmal mehr mit ihrer Kriegs- und Nachkriegskindheit, vor allem aber erfuhr sie Unglaubliches über ihre Vorfahrinnen und Vorfahren, über sklavenähnliche Frauenschicksale, wie es sie damals wohl viele gegeben hat …

Medienecho

[…] »Oh, ich haltloses Geschöpf«
verlangt dem Leser, der Leserin
einiges ab; mit dem populären
Genre des Familienromans hat
diese reflexive Prosa nichts gemein.
Macheiner hält sich an Dokumen-
te, aber sie verdichtet, wie sie in
einer Anmerkung am Ende selbst
einräumt, die Fakten »zu einer
Parabel«. Was sie durch die Arbeit
an ihrem Buch entdeckt hat, das
nennt die Autorin selbst – und nicht
etwa nur eine von ihr vorgescho-
bene Erzählerin – schlicht »meinen
jüdischen Großvater«. 
Annett Schreiber, L I T E R AT U R U N D K R I T I K, Sept. 2022

 

 

[…] „Sind schon die vielen recherchierten Details aus den
Lebensläufen der ledigen Mütter und ihrer Kinder erschre-
ckend und spannend, erhält die Erzählung dadurch noch
eine zusätzliche Dimension, dass als höchstwahrschein-
licher Großvater der Autorin ein wohlhabender jüdischer
Geschäftsmann oder einer seiner Söhne identifiziert wird,
den dann mit einem Großteil seiner Familie das Holocaust-
Schicksal ereilte. Dass der Traum am Beginn des Korfu-
Aufenthalts den wesentlichen Impuls für dessen Entdeckung
gegeben hat, stellt dieses Buch in die Reihe jener Romane
Dorothea Macheiners, in denen geheimnisvolle Botschaften
den Verlauf des Geschehens prägen.“ 

Der literarische Zaunkönig Nr. 2/2022